Wenn die Sehnen streiken
Sehnen verbinden die Muskeln mit den Knochen. An Stellen mit besonders starker Belastung verlaufen die Sehnen in mit Gelenkschmiere gefüllten Scheiden, um Reibung zu vermeiden. Entzündet sich diese Hülle durch Überbeanspruchung, sprechen Mediziner von einer Sehnenscheidenentzündung. Auslöser sind häufig gleichförmige Bewegungen mit hoher Wiederholungsrate. Jedoch können auch Infektionen sowie entzündliche Rheuma-Erkrankungen zu einer nicht-mechanischen Sehnenscheidenentzündung führen. Typisch sind starke ziehende oder stechende Schmerzen, ein hörbares Knirschen und eine möglicherweise gerötete und erwärmte Schwellung. Meist reichen zur Behandlung eine schmerzstillende und entzündungshemmende Creme sowie die Ruhigstellung des betroffenen Gelenkes aus.
Eine Sehnenscheidenentzündung kann aber auch weitere Beschwerden nach sich ziehen: Nicht selten ist die Folge beispielsweise ein Karpaltunnelsyndrom – ein Nervenengpass-Syndrom an der Innenseite des Handgelenks. Durch die Schwellung wird der Kanal verengt, in dem der Medianusnerv verläuft – es kommt zu Taubheitsgefühlen sowie zu Schmerzen in Daumen, Zeige- und Mittelfinger.
Überbeanspruchung kann außer den Sehnenscheiden auch den Sehnenansatz schädigen – übermäßiges Arbeiten mit der Computermaus beispielsweise führt zum sogenannten „Mausarm“. Sogar der „SMS-Daumen“ ist inzwischen vorherrschend bei der jüngeren Generation bekannt. Beim „Tennisarm“ oder „Golferellenbogen“ hingegen ist der Ellenbogenbereich betroffen.